Paarungsverhalten

Beim Medaka ist das Vermehrungsverhalten stark an die Beleuchtung gebunden. Die Paarung findet meist innerhalb der ersten Stunden nachdem das Licht im Aquarium angeht statt. Im Freien ist dieser Moment etwas schwieriger abzupassen - mir selbst ist es leider noch nicht gelungen. Zum Glück gibt es mittlerweile aber zahlreiche tolle Videos, die die Paarung zeigen. 

Die Balz sieht man übrigens den gesamten Tag über. Dabei schwimmt das Männchen wie bei Punkt 5 im Video wiederholt vor und unter das Weibchen.  Das Männchen "tanzt" das Weibchen regelrecht an. Die Befruchtung erfolgt außerhalb des Körpers während des Absetzens der Eier durch das Weibchen. Dabei hält das Männchen das Weibchen mit seiner verlängerten Rückenflosse fest.

Nach der Paarung trägt das Weibchen das Eipaket noch eine Weile mit sich herum, bevor es sie nach und nach an geeignetem Laichmedium abstreift. Das können Fadenalgen sein (bei mir sehr beliebt), die Wurzeln von Schwimmpflanzen, feinfiedrige Pflanzen wie Hornblatt oder Moos, oder auch ein künstlicher Laichmopp. Auch, wenn man nicht züchten möchte, sollte man den Fischen unbedingt eine Möglichkeit zum Ablaichen bieten, damit sie ihr natürliches Verhalten ausleben können.

Eine Bastelanleitung für einen einfachen Laichmopp findest du hier:

Zuchtansätze

Im Folgenden werde ich nur auf die kleine, private Hobbyzucht zum Erhalt der eigenen Stämme eingehen. Was darüber hinausgeht, können andere vermutlich besser erklären. 

Aber auch hier gehört viel mehr dazu, als nur Männchen und Weibchen zusammenzusetzen und der Natur ihren Lauf lassen. Im Idealfall werden die Zuchtpaare oder -gruppen gezielt ausgewählt, um ein bestimmtes Zuchtziel zu erreichen und einen möglichst gesunden Stamm zu erhalten.  So oder so sollte die Gesundheit der Fische immer oberstes Ziel sein. Das heißt, dass kränkliche und deformierte Fische auf keinen Fall vermehrt werden dürfen. Dafür sollte man sich angewöhnen, seine Fische genau zu beobachten - nicht nur von oben, sondern auch von der Seite (siehe am Beispiel meines Maruko).

Am einfachsten ist es, seine Fische einfach in ihrem Aquarium oder Teich zu lassen und falls nötig einfach die Eier einzusammeln und separat zu inkubieren. Ab und zu gelingt auch die Nachzucht ohne jegliches Zutun, wenn ausreichend Verstecke für die Larven zur Verfügung stehen. Um die Eier effizient abzusammeln, bietet es sich an, Laichmopps anzubieten. Eine Anleitung für einen schwimmenden Laichmopp findet ihr hier. Medakaweibchen haben unterschiedliche Präferenzen wo und an welchem Material sie am liebsten ablaichen. Oft lohnt es sich, ein paar Alternativen an unterschiedlichen Stellen anzubieten. Meiner Erfahrung nach kommt selbst der schönste Laichmopp nicht gegen Fadenalgen an - ich bleibe aber dran! 

Wer aber nicht nur ungeeignete Fische entfernen, sondern gezielt seine Zuchttiere auswählen möchte, muss ein separates Becken dafür aufsetzen. Für einen kurzzeitigen Zuchtansatz reichen auch um die 30 L aus. Für langfristige Ansätze gelten aber genau dieselben Mindestanforderungen wie für die normale Haltung! In das Ansatzbecken kommt zumindest Laichsubstrat, ob man für den Erhalt der Wasserqualität lieber Wasserwechsel macht oder einen schwachen Filter anschließt (in kleinen Becken bitte besonders darauf achten, die Strömung so gering wie möglich zu halten), bleibt einem selbst überlassen. Für den Eigenbedarf finde ich es am sinnvollsten, einfach das Becken gut zu bepflanzen, dann eine kleine Zuchtgruppe für 1-2 Wochen einzusetzen. Nach dieser Zeit kommen die Elterntiere wieder zurück in ihr Ursprungsbecken und im Ansatzbecken können die Larven schlüpfen und aufwachsen. Der Vorteil: Geringer Arbeitsaufwand und sehr gute Ergebnisse. So lassen sich theoretisch auch verschiedene Stämme zusammen in einem Becken oder Teich halten und trotzdem separat vermehren. Alternativ kann man natürlich auch aus dem Ansatzbecken Eier absammeln.

Viel Erfolg bei der Nachzucht!

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