ZUCHT

Wie züchte ich Medaka und wie ziehe ich sie auf?


Bei einem Fisch wie dem Medaka kommt man um das Thema Vermehrung kaum herum. Zum einen sind Medaka in Mitteleuropa noch relativ selten in Aquaristikgeschäften zu bekommen. Gerade seltenere Farbschläge sucht man meist vergeblich und wird dann erst bei einem privaten Züchter am anderen Ende des Landes fündig. Es bleibt als (halbwegs leistbare) Bezugsquelle also oft nur der Eiversand. Andererseits wollen viele Medakahalter auch nicht alle ein bis zwei Jahre neue Fische kaufen müssen. Bei einem Kosten/Nutzen Vergleich fällt die Wahl in vielen Fällen klar darauf, selbst für "Nachschub" in Form eigener Nachzuchten zu sorgen. Für angehende Züchter/Vermehrer bietet der Medaka in meinen Augen zwei besondere Vorteile:


Er ist einfach zu vermehren, aber ohne Zutun kommen in der Regel keine oder kaum Jungtiere hoch!


Wie so oft im Leben gibt es auch bei der Medakazucht nicht den einen richtigen Weg. Oft erzielen verschiedene Herangehensweisen gleich gute Ergebnisse und ich möchte euch hier zeigen, was bei mir und anderen Züchtern gut oder nicht so gut klappt und wieso. Denn ich denke, man sollte immer auch verstehen, warum man was wie tut, anstatt einfach nur blind ein "Rezept nachzukochen."

Vom Ei zum Fisch

Vermehrungszyklus von O. latipes

Paarung

Was war zuerst, der Medaka oder das Ei? Egal, ob sich ausgewachsene Medaka holt oder über Eiversand befruchtete Eier bestellt - früher oder später wird man sich als Medakahalter mit der Vermehrung der eigenen Fische auseinandersetzen und die startet mit zwei adulten Medaka. Dabei ist das Balzverhalten ziemlich spannend zu beobachten. Das Männchen "tanzt" das Weibchen regelrecht an. Die Befruchtung erfolgt außerhalb des Körpers während des Absetzens der Eier durch das Weibchen. Dabei hält das Männchen das Weibchen mit seiner verlängerten Rückenflosse fest. Danach trägt das Weibchen die Eier noch eine Zeit lang mit sich herum und streift sie nach und nach an geeignetem Laichmedium an.

Eientwicklung

Wie bei Killifischen ist eine Besonderheit des Medaka, dass man so wunderbar die Entwicklung im Ei beobachten kann. Es ist einfach faszinierend, wie innerhalb weniger Tage aus einem winzigen Punkt ein (fast) fertiger Fisch heranwächst. Dank der (beim befruchteten Ei) harten Schale, lassen sich die Eier einfach absammeln und getrennt zum Schlüpfen bringen. Das hat den Vorteil, dass die winzigen Larven nicht von ihren Eltern gefressen werden können und  man gezielt füttern kann. Bei der Inkubation der Eier gibt es wieder viele Herangehensweisen: Mit Pflanzen, ohne Pflanzen, Zusatz von irgendwelchen Mitteln oder nicht, Schnecken ja/nein, ... 

Larvenstadium

Frischgeschlüpfte Medaka sind winzig - und noch lange nicht fertig entwickelt!  Dieser Umstand muss bei der Aufzucht berücksichtigt werden. Gerade die ersten Tage nach dem Schlupf steht man vor einem Futterproblem: Der Dottersack ist nach ca. einem Tag aufgebraucht und die Fische brauchen kleinste Nahrung, die noch dazu auf der Oberfläche schwimmen  muss. Darüber hinaus muss man 2-3 Mal am Tag füttern, wodurch die Wasserqualität leiden kann. Alles in allem wohl die kritischste Phase in der Medakaaufzucht, die nicht selten auch mit hohen Sterblichkeitsraten verbunden ist.

Jungfische

Geschafft! Erst mit ca. 2 cm Gesamtlänge sind Medaka vollständig entwickelt. Ab diesem Punkt sind sie auch weitaus weniger empfindlich. Persönlich würde ich sie erst mit dieser Größe zu ihren Eltern setzen. Gefressen werden sie schon länger nicht mehr, aber jetzt sind sie auch in der Lage, sich bei der Fütterung durchzusetzen. Nach 3 bis 5 Monaten (bei sehr geringen Temperaturen auch später) werden die Fische selbst geschlechtsreif und können die nächste Generation hervorbringen.


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